Willkommen zu meinem philosophischen Exkurs mit dem Titel „Die Seele spricht in Symbolen“.
Das wird kein Video mit 30 oder maximal 60 Sekunden Länge. Hier geht es um Philosophie. Hier geht es darum zu verstehen, warum ich die Schwerpunkte in der Meditation und damit in diesen Anleitungen zur Meditation so lege, wie ich sie lege.
Ich werde es sehr kurzhalten, aber philosophische Überlegungen brauchen Atemluft. Also schätze ich mal eher zehn Minuten für einen geballten Schnellexkurs in meine Philosophie hinter den Symbolen.
Ich werde immer wieder gefragt, warum ich so großen Wert auf Symbole lege. Teils auch von Leuten, die ihre Träume sofort aufschreiben, um dann in Büchern und in Internetseiten nach der eindeutigen und ultimativen Bedeutung ihrer Träume zu suchen.
Also, warum lege ich so großen Wert auf Symbole? Weil es vollkommen egal ist, ob Symbole aus Träumen, aus Drogentrips, aus Sessions der aktiven Imagination oder aus veränderten Bewusstseinszuständen wie Meditation oder Trance kommen. Sie kommen allesamt aus sehr tiefen Schichten des unbewussten Verstandes und haben somit sehr tiefe Bedeutung.
Je gesünder die Umstände sind, unter denen die Symbole zu Tage treten, um so wesentlicher sind sie.
Wesentlich. Das Wort sagt schon: Das Wesen betreffend. Das eigene Wesen, die eigene wahre Natur, das eigene wahre Selbst betreffend. Und mit dem eigenen Selbst betreffend natürlich auch die eigene Mission und damit die eigene Bestimmung in diesem Leben betreffend.
Darum also sind mir Symbole aus den Tiefen des unbewussten Verstandes so wichtig: Sehr selten nur habe ich die Gelegenheit, so tiefes Wissen über mich und meine Bestimmung in diesem Leben zu erlangen.
Selten nur? Wann denn noch? Archetypen, Dämonen und Synchronizitäten sind die Kategorien der anderen Gelegenheiten. Und irgendwie sind sie alle zwar nicht das gleiche aber dennoch sind sie das selbe.
Hier geht es um Symbole, also um Sinnbilder. In der Meditation, die sich an persönlicher Entwicklung und spirituellem Wachstum orientiert, spielen sowohl Symbole als auch Archetypen, Dämonen und Synchronzitäten eine wichtige Rolle.
Wann ist eine Meditation an persönlicher Entwicklung und an spirituellem Wachstum orientiert?
Wenn der Meditierende auf der Ursachenseite des Lebens ist statt auf der Wirkungsseite des Lebens. Falls du das Video „Ursache und Wirkung“ in den Grundlagen der „Meditationen für Transformation“ nicht gesehen hast ist es wichtig jetzt alle Grundlagen dort anzusehen. Alle, nicht nur das eine Video.
So, zurück zu den Symbolen. Sie kommen also aus den Tiefen des unbewussten Verstandes. Diese tiefen Schichten des unbewussten Verstandes geben der Libido, nach Carl Gustav Jung, ihre Richtung.
Carl Gustav Jung habe ich schon mal im Video zur analytischen Psychologie angesprochen, deren Begründer er ist. Jung war ein Schweizer Psychiater und in jungen Jahren ein Schüler von Sigmund Freud. Daher ist Jung natürlich von analytischen tiefenpsychologischen Überlegungen Freuds motiviert gewesen, hat jedoch dessen Überlegungen aus der sehr strengen psychologischen Sicht Freuds in ein ganzheitliches Konzept übergeführt, das zur Psychologie auch die Spiritualität mit einschließt.
War die Libido bei Freud noch rein sexuelle Lebensenergie so hat Jung die Libido allgemeiner als die Lebensenergie gesehen, die in die Richtung der Mission im Leben gerichtet ist. Und Freuds Libido war in seiner Phase des Lebens, als er die Konzepte für Libido formuliert hat, sehr stark auf das Befreien seiner Sexualität gerichtet.
Wahrnehmung ist Projektion. Freuds vielleicht berühmtestes Konzept. Was du in anderen siehst bist du selbst.
Genau daher hat Sigmund Freud die Lebensenergie Libido als sexuelle Energie aufgefasst. Seine Mission in diesem Lebensabschnitt war es Sexualität in weiten Bereichen zu begreifen und zu befreien. Was er ja auch zumindest in großen Teilen geschafft hat.
Mission im Leben? Mission im Lebensabschnitt? Ja. Die Mission im Lebensabschnitt ist quasi ein Teilprojekt des Projektes der Gesamtmission, die die Bestimmung im Leben erfüllen soll.
Zurück zur Libido: Da die Libido, die allgemeine und generelle Lebensenergie nach C. G. Jung, aus den tiefsten Schichten des unbewussten Verstandes kommt, wird sie in die Richtung der Mission im Lebensabschnitt und damit auch der Mission im Leben strömen.
Wenn der Mensch sich konsequent bewusst entscheidet entgegen dieser Strömung zu agieren, so werden diese tiefen Schichten des unbewussten Verstandes irgendwann die Mission in diesem Leben als gescheitert erklären. Körperliche Krankheiten und ein viel zu früher Ausgang in eine Reinkarnation werden die Folge sein. Harsche Worte? Schau dich um. Wer geht denn viel zu früh? Viele davon haben nicht nur einfach Pech im Leben gehabt, viele haben konsequent daran gearbeitet.
Gut, lasst uns zusammenfassen, was die bisherigen Kernaussagen waren: Symbole kommen aus den tiefsten Schichten des unbewussten Verstandes, woher auch die Ausrichtung der Lebensenergie kommt. Wer dem nicht folgt wird schnell vor seiner Zeit degenerieren und / oder krank werden.
Symbole sind Sinnbilder. Sie kommen aus so tiefen Schichten des unbewussten Verstandes, dass sie von unterhalb des bewussten Verstandes zugänglichen Bereichen stammen. Dort spielt Sprache, also das Benennen von Dingen mit Worten, mit Wortsymbolen, keine Rolle mehr. Worte gibt es dort nicht mehr. Der Ausdruck erfolgt statt dessen wortlos über Symbole.
Symbole sind Sinnbilder. Worte sind bedeutungslos geworden wo die Symbole herkommen. Worte sind dort zu kleine Konzepte. Die gesamte Neurologie jedoch funktioniert mit Sinneswahrnehmungen. Unser fünf Sinne sind ja Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken. Und die Sinnbilder können in einem oder mehreren der Sinne zugleich kommen.
Etwas nur zu sehen wird also vermutlich eine andere Bedeutung haben als das gleiche zu sehen und etwas dazu zu hören. Das Hören liefert mit Sicherheit zusätzliche Bedeutung. Nur die Bedeutung des visuell gesehenen Bildes oder der beobachteten Sequenz zu finden wird dem Ganzen also nicht Genüge tun.
Und um es nicht zu einfach zu machen: Jedes Symbol hat Bedeutungen auf mehreren Ebenen. Es gibt die kollektive Bedeutung, die für alle im gleichen Kollektiv die gleiche ist. Wobei es im Kollektiv verschiedene Ebenen gibt.
So bin ich zum Beispiel Österreicher, ich bin Mitteleuropäer, ich bin aus dem westlichen Kulturkreis, ich bin Mensch, ich bin Säugetier, ich bin Tier, ich bin Lebewesen, und so weiter. Ich bin aber auch außerhalb dieser Hierarchie von erst kulturellen und dann biologischen Kollektiven darüber hinaus noch Mann, ich bin an der vedischen und an der schamanischen Philosophie interessiert, und so viele andere Kollektive mehr, denen ich zugerechnet werden kann. Nein, der Anhängerschaft eines Fußballklubs gehöre ich nicht an. Wohl aber kann ich vegetarischer Ernährung etwas abgewinnen, während ich den Gegnern allen Fanatismus zuzurechnen bin. Und auch im Yoga, im Tantra, im Schamanismus, in der Trancearbeit, und, und, und bin ich einzelnen Strömungen mehr zugeneigt während ich andere Strömungen eher ablehne. Und wenn ich in hypnotischen Rückführungen in früheren Leben als Inquisitor lande, macht es die kollektiven Bedeutungesebenen nicht weniger.
Es ist also recht leicht zu erkennen, dass ich eher kompliziert bin. Und mit mir die Bestimmung der vielen, vielen möglichen kollektiven Bedeutungen eines Symbols schwierig ist.
Ich war übrigens nicht immer an vedischer und an schamanischer Philosophie interessiert. Es könnte sich also bei manchen Symbolen geändert haben, wie ich sie jetzt persönlich sehe.
Denn neben der kollektiven Bedeutung ist die persönliche Bedeutung des Symbols das wirklich Wichtige. In diesem Kontext, in diesem Lebensabschnitt hat dieses Symbol für mich somit eine sehr persönliche und individuelle Bedeutung.
Und diese persönliche Bedeutung kann ich in keinem Buch und auf keiner Webseite nachlesen. Ich kann die kollektiven Bedeutungen verwenden um zu reflektieren was denn meine persönliche Bedeutung ist.
Aber nur ich – genau ich und nur ich – kann diese persönliche Bedeutung finden. Wenn wer anderer meint, er sei so erleuchtet, nur er könnte als mein Mentor meine Symbole für mich interpretieren, dann war das das Letzte, das derjenige zu mir gesagt hat.
Danke, diese Menschen will ich an keiner Position in meinem Leben haben. Das ist der direkte Ausgang für die.
Jeder kann mich gerne beraten hinsichtlich dessen was er persönlich in den Symbolen sieht und was er denkt, dass kollektive Bedeutungen sein könnten. Aber wer mir seine persönliche Bedeutung als universelle Wahrheit reindrücken will fliegt ohne weitere Vorwarnung aus meinem Leben.
Wie sage ich immer? Mein einziges Dogma ist, dass ich keine Dogmen haben mag.
Gut. Symbole sind also wortfreie Sinnbilder in einem oder mehreren Sinnen, und sie haben eine oder eher mehrere kollektive Bedeutungen und sie haben eine oder manchmal mehrere persönliche Bedeutungen. Und die persönlichen Bedeutungen auf den tiefsten Schichten des unbewussten Verstandes sind es, die relevant sind, und die sind es auch, die nur ich bestimmen kann.
Und da die Libido in die Richtung meiner Mission und meiner Bestimmung im Leben strömt, werden auch die derart in Meditation auftauchenden signifikanten Symbole mich in diese Richtung meiner Mission leiten.
Das hört sich insgesamt schwierig an? Übung macht den Meister. Und deine Libido wird dich ohnehin in die Richtung deiner Bestimmung drücken. Du wirst also recht bald echte Erfolgserlebnisse beim Entschlüsseln deiner Symbole erzielen, so du den Mut hast, es ehrlich zu versuchen.
Um es dir leicht zu machen: Verzichte auf alles, das dein bewusster Verstand dir zu den Symbolen einflüstert. Der bewusste Verstand ist der vermutliche Grund, warum dein unbewusster Verstand Symbole sendet. Bewusst bist du möglicherweise in die falsche Richtung unterwegs. Ich sage „möglicherweise“ statt „vermutlich“, nur um hier diplomatisch versiert zu wirken.
Tu dir selbst den Gefallen und nimm deine Symbole ernster als die Gedanken deines bewussten Verstandes. Als jemand, der zwanzig Jahre seines Lebens in mehr oder weniger heftigen Depressionen verbracht hat, weiß ich recht gut, wovon ich rede. Bewusst und unbewusst waren meilenweit voneinander getrennt.
Vertraue deinem unbewussten Verstand. Die tiefen Schichten deines unbewussten Verstandes, und durch sie deine Bestimmung im Leben und durch diese wiederum deine Seele: Sie reden mit dir in der Sprache der Symbole. Deine Seele spricht in Symbolen. Und sie weiß, was sie sagt. Vertraue ihr und folge ihr.